Nicht nur Mütter, auch Väter können die Geburt ihres Kindes als überwältigend, beängstigend oder traumatisch erleben – besonders dann, wenn trotz intensiver Vorbereitung alles anders kommt, als man es sich vorgestellt hat. Viele Väter sind während der Geburt sehr präsent und emotional stark eingebunden. Sie wollen unterstützen, schützen und da sein. Gleichzeitig haben sie wenig Einfluss auf den Geburtsverlauf an sich. Treten unerwartete Komplikationen auf, kann die Sorge um das Wohl der Partnerin und/oder um das Wohl des Kindes ein überwältigendes Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit auslösen und tiefe Spuren hinterlassen.
Auch wenn die Statistik zeigt, dass in Deutschland auch im Jahr 2025 rund 200.000-300.000 Mütter, Väter und Kinder die Entbindung / Geburt als traumatisch erleben, bleibt das Thema „Geburtstrauma bei Vätern“ weitgehend unsichtbar. Aus dem gesellschaftlichen Bild des „starken Mannes“ wird die Rolle des „starken Vaters“, der mit seinen Gefühlen und Erfahrungen jedoch meist allein und ungesehen bleibt.
Mögliche Auslöser für ein Geburtsrauma bei Vätern können sein:
Aber auch „ganz normale“ Geburtsverläufe können rückwirkend als belastend erlebt werden. Ebenso kann die Hauptbelastung in der Zeit vor der Geburt liegen oder im Zeitraum danach. Entscheidend ist immer das persönliche Erleben – nicht die objektive Einschätzung.
Viele Männer erkennen zunächst nicht, dass ihre Beschwerden mit der Geburt zusammenhängen – oder sie trauen sich nicht, darüber zu sprechen. Ein Geburtstrauma bei Vätern kann sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar machen:
Auch Partner*innen merken oft, dass „etwas nicht stimmt“, ohne es jedoch benennen oder greifen zu können.
Eine zeitnahe Verarbeitung ist von Vorteil!
Kann das Erlebte nicht zeitnah integriert und losgelassen werden, können sich Folgestörungen entwickeln. Dazu zählen die Anpassungsstörung, posttraumatische Belastungsstörung, Angststörung, postpartale Depression / Depression, psychosomatische Störungen.
In belastenden oder traumatischen Situationen kommen viele Reize viel zu schnell und viel zu plötzlich auf uns zu. Es ist uns in diesen Momenten kaum oder gar nicht möglich, all diese Reize aufzunehmen, sie zu verstehen, zu verarbeiten und zu verorten. Ein Geburtstrauma beim Vater betrifft nicht nur den Mann selbst. Die Symptome können sich auf die Bindung, Partnerschaft, Intimität, Selbstwert und den gesamten Familienalltag auswirken.
Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Schritt zu mehr Stärke und Stabilität. Denn die gemachte Erfahrung ist real und verdient Raum.
Unter Anwendung von Somatic Experiencing® unterstütze ich Dich dabei, das Erlebte in kleinen Häppchen zu verarbeiten und zu integrieren, ohne es erneut durchleben zu müssen. Achtsam und in kleinen Schritten findest Du zurück in die Stabilität und Präsenz im Hier und Jetzt. Deine Körperwahrnehmung und Spürfähigkeit werden erweitert, während die innere Unruhe abnimmt. So wird Dein Körper allmählich wieder zu einem sicheren Ort.
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