• Sexualität - was ist das?

    Sexualität - was ist das?

Was ist Sexualität?

Ja, wie genau lässt sich der Begriff „Sexualität“ eigentlich definieren oder zusammenfassen? Einmal darüber nachgedacht merkt man schnell, dass dies kaum möglich ist, denn Sexualität ist so individuell und vielfältig wie der Mensch selbst

Man könnte sagen, Sexualität ist das, was wir daraus machen. Oder das, was wir gelernt haben.
Sexualität ist ein angeborenes, körperliches Grundbedürfnis, beginnt bereits in der frühen Kindheit und ist Teil unserer Persönlichkeit.
Sexualität ist wandelbar durch die Erfahrungen, die wir im Laufe des Lebens machen. Sie begleitet uns ein Leben lang und ist geprägt von dem, was wir über Sexualität im Leben lernen – sei es im Elternhaus oder durch die Gesellschaft oder die Kultur in der wir leben.
Sexualität ist Diversität. Sexualität bedient sich des Körpers … ganze Bücher werden zum Begriff Sexualität gefüllt.

Hast Du schonmal darüber nachgedacht, was das Wort „Sexualität“ für Dich persönlich bedeutet?

 

Wie läuft eine Sexualberatung ab?

Die Sexualberatung besteht vorrangig aus einem achtsamen und wertschätzenden Gespräch zu den verschiedensten Themen der Sexualität. Dabei stehen nicht nur sexuelle Funktionsstörungen im Vordergrund. Eine Sexualberatung bietet auch den Raum für sexuelle Weiterentwicklung, unausgesprochene Fantasien, vernachlässigte Wünsche oder ein neues Verständnis für den eigenen Körper.
Zu Beginn der Beratung frage ich Dich nach Deinem Anliegen und nehme Deine Sexualanamnese auf. Gezielte Wahrnehmungs- und Körperübungen können die Beratung begleiten – hierbei geht es ausschließlich um das Erspüren von Körpergrenzen, Muskelaktivität oder praktische Tipps und Impulse für den Alltag.
Der Inhalt der Sitzung wird an Deine Wünsche und an Deine Grenzen angepasst und findet immer und nur bekleidet und ohne Körperkontakt statt.

Gründe für eine Sexualberatung

Sex nach der Schwangerschaft

Sex nach einer Schwangerschaft kann für viele Paare eine große Herausforderung sein. Geburtsverletzungen, Wochenbett und Wochenfluss, die Stillzeit oder das „Overtouched-Syndrom“ (überberührt sein) der Mutter können neben dem Einfinden in die neue Rolle den Wunsch nach Intimität in den Hintergrund stellen. An dieser Stelle sei gesagt, dass es weniger darum geht, die Mama zu „reparieren“, damit „es“ wieder klappt. Eine Sexualberatung kann hier auf vielen Ebenen hilfreich sein. Zum Beispiel kann der Zugang zum eigenen Körper wiederhergestellt werden oder die Begriffe Sex, Intimität und Bedürfnis neu definiert werden.

Schmerzen beim Sex

Viele Frauen haben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die Gründe hierfür können vielfältig sein:

  • Trockenheit (Reibungsschmerz)
  • Vaginismus (Verkrampfung & Verschluss des Beckenbodens)
  • Geburtsverletzungen (Narben von Dammris/-schnitt, Kaiserschnitt, OP-Narben, vaginale Verletzungen)
  • Verspannter / verkrampfter Beckenboden (Einführschmerz, Reibungsschmerz)
  • Anatomische Unterschiede zwischen Mann und Frau (Anstoßschmerz)
  • Psychische Ursachen
  • Stellung beim Geschlechtsverkehr
  • Vulvodynie
  • Infektionen

Lustlosigkeit / Orgasmus-Schwierigkeiten

  • Ursachen können unter anderem sein:
  • Medikamente (zB Antidepressiva)
  • Stress, Anspannung
  • Erkrankungen, zB Diabetes, Depressionen u.v.m
  • Hormonelle Verhütung
  • Partnerschaftliche Konflikte
  • Selbstwert / Selbstbild / Scham / Selbstbezug zum eigenen Körper
  • Alkohol
  • Schmerzen

Körperwissen & Diversity

Viele Frauen haben einen sehr geringen bis gar keinen Bezug zu ihrem Schoßraum. Sehe ich „da unten“ eigentlich normal aus? Diese Frage quält nicht selten bereits junge Mädchen. Doch jede Vulva ist einzigartig, schön und „normal“. Mit Hilfe von anatomischen Modellen, Bilderkarten und Tipps für zu Hause gewinnst Du nicht nur an Körperwissen sondern auch an Selbstbewusstsein.

Kommunikation

Kommunikation ist wie in allen anderen Lebensbereichen auch in der Sexualität das A und O. Dabei geht es nicht nur um Konsens oder „wie fühlt sich das für dich an“-Fragen. Vielleicht hast Du geheime Wünsche, einen Kink oder einen Fetisch, bist experimentierfreudig oder möchtest Deine Grenzen wahren. In allen Fällen geht es darum, „sprechfähig“ zu sein, Deine Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren, Handlungsoptionen und Wahlmöglichkeiten herzustellen.

Solo-Sex

Solo-Sex, im Volksmund auch Masturbation oder Selbstbefriedigung genannt, ist vor allem bei Frauen häufig mit Scham verbunden. Sich selbst zu berühren ist vielen Frauen im Gegensatz zu den Männern oft völlig fremd. Dazu kommt die Prägung durch das Elternhaus durch die Bewertung, die der Selbstberührung oder Erforschung der eigenen Geschlechtsorgane oft schon im Kleinkindalter gegeben wird. Durch den fehlenden Bezug zu den intimsten Stellen des eigenen Körpers haben viele Frauen noch nie einen Orgasmus erlebt oder sich mit der Frage auseinander gesetzt, welche Berührungen an welchen Stellen gemocht werden und in welcher Intensität.
Solo-Sex kann viel mehr als sexuelle Befriedigung. Solo-Sex ist eine Form der Verbindung mit sich selbst. Über die Berührungen durch Solo-Sex können Nervenleiden geweckt werden, die Spürfähigkeit verbessert werden und die individuellen Bedürfnisse erkannt werden.

Umgang mit Sex in der Familie

Ein gesunder Umgang mit Sexualität in der Familie fällt uns Erwachsenen aufgrund unserer eigenen Prägungen oft sehr schwer. Die kindliche Neugier am eigenen Geschlechtsorgan oder dem von Mama, Papa oder Freund:Innen gepaart mit dem, was wir aus der Erwachsenensicht damit verbinden, führt nicht selten zur Verkrampfung, Unsicherheit und Verlust der Sprache. Kinder haben Fragen, Teenager werden früher oder später sexuell aktiv. Wissen ist Prävention. Je besser ein Kind aufgeklärt ist, um so besser ist es geschützt. Ob der Sexualunterricht in der Schule dafür ausreicht ist fraglich, stehen doch viele Lehrer:innen vor dem selben Problem wie die Eltern.

Sexualität und Trauma

Trauma trennt uns von unserem Körper. Ob das Trauma durch sexuelle Übergriffe, Grenzverletzung, Gewalt, medizinische Eingriffe, Verlust einer frühen Bindungsperson, schwere Diagnosen oder eine traumatische Geburtserfahrung entstanden ist (Gründe für das Entstehen eines Traumas gibt es viele) .. wir verlieren den Bezug und die Verbindung zur Körperlichkeit und es verändert unser Körperbild. Genauso verändert es die Fähigkeit, mit anderen Menschen in Verbindung zu sein.

Es kann eine Gefühllosigkeit / Taubheit oder das Gegenteil, eine nervale Übererregtheit auftreten, die sich auch auf Körperfunktionen von z.B. Blase, Beckenboden, Darm, Kiefer und Zwerchfell auswirken kann.

 

In allen Fällen stehe ich Dir mit Rat und Tipps zur Seite. Broschüren und Literaturempfehlungen liegen bereit, um sich angepasst an das eigene Wohlbefinden mit den Themen auseinanderzusetzen.

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